Die Wehramündung

 

Das 11 ha umfassende Naturschutzgebiet an der Mündung der Wehra in den Hochrhein entstand durch den Bau des Kraftwerks Ryburg-Schwörstadt 1930, durch den sich an der Wehramündung ein flacher See mit einigen Inseln bildete. 1968 wurden Schuttmassen aus dem Bau des Kavernenkraftwerks Säckingen hier verfüllt und der westliche Teil des Sees durch einen Damm von Wehra und Rhein getrennt. Hier hat sich auf kleinstem Gebiet durch die extreme Landschaftssituation eine ungewöhnlich hohe Vielzahl von Lebensräumen ausgebildet. So findet man im Bereich der Wehramündung eine faszinierende Kombination eng beieinander liegender, unterschiedlicher Lebensräume: die Fließgewässer von Wehra und Hochrhein, das stehende Gewässer eines Teichs, Sumpfgebiete, Flachwasserzonen, Schilfgebiete in Richtung Schwörstadt, Geröllflächen mit ständigem Wechsel des Wasserstandes, bedingt durch den Betrieb des Kraftwerks Rhyburg-Schwörstadt. Ergänzt werden diese Zonen durch Buschgürtel und den sich selbst überlassenen Auwald. Schließlich bilden die westlich gelegenen Wiesen und Äcker sowie die Geröllflächen des nördlich verlaufenden Bahndammes Trockenhabitate, die nicht nur das Naturschutzgebiet abpuffern, sondern selbst wiederum Lebensräume bilden. Angesichts dieser Vielgestaltigkeit ist es kein Wunder, dass in der Wehrabucht auf engstem Raum 128 Vogelarten festgestellt wurden, von denen 60 auf der roten Liste stehen.

 

Fototour am 18.05.2020